Nach 30 Jahren tritt sie plötzlich durch die Tür – und schleudert dem Bräutigam ihrer Schwester ein Glas Wein ins Gesicht: Lydia (Ina Weisse), die verlorene Tochter der Hoteliersfamilie Perner, ist überraschend aus den USA in ihre Alpengemeinde zurückgekehrt. Eva (Petra Schmidt-Schaller) hat Kontakt zu der angeblich schizophrenen Ziehschwester aufgenommen, die sie bislang nie kennenlernte. Die junge Ärztin fürchtet, selbst psychisch krank zu werden, sie fühlt sich häufig, als sei „ich nicht ich“. Lydia provoziert weiter: Sie zeigt Evas Verlobten Christian (Simon Schwarz) an – er habe sie vor 30 Jahren vergewaltigt. Christian streitet alles ab und kann sogar ein Alibi vorweisen. Auch der greise Patriarch Hans (Helmuth Lohner in seiner letzten Rolle) ist entsetzt vom einstigen Lieblingskind Lydia. Eva aber beginnt, an Christians Unschuld zu zweifeln… Als Kulisse des Alpenschockers diente Bad Gastein. „Ein unglaublicher Ort, überall so eine Fäulnis“, meint Regisseur Hans Steinbichler. „Der tosende Wasserfall macht alles nass, lässt alles verrotten.“ Auch wenn die Geschichte gegen Ende etwas wackelig wirkt: Steinbichler setzt sie in kinoreife Bilder um (die Traumszene mit Lohner unter den Jagdtrophäen – Wahnsinn!) und macht die Berge zur kraftvollen Metapher für schwindelerregenden Schrecken.